Ein Wechsel von einem gewebezentrierten Ansatz zu multimodalen lebensstiländernden Interventionen
Bewegungsmangel, Stress, Schlafmangel, ungesunde Ernährung und Rauchen stehen eng im Zusammenhang mit chronischen Schmerzen. Vernachlässigung dieser Lifestyle-Faktoren können dazu führen, dass Schmerz persistiert. TherapeutInnen sollten in ihrer Therapie solche Faktoren erkennen, sie gemeinsam mit PatientInnen aufarbeiten und im besten Fall gemeinsam einen Schlachtplan entwickeln, um diese langfristig zu ändern.
Hier sind 5 Schritte, die dabei helfen sollen, beitragende Faktoren von anhaltenden Schmerzen zu erkennen und zu behandeln:
1. Erkennen von relevanten beitragenden Faktoren
Um individuell auf PatientInnen eingehen zu können, müssen zuerst die relevanten Faktoren identifiziert werden, welche die Schmerzen beeinflussen könnten. So kann es sein, dass bei einer Person beispielsweise ein Schlafmangel im Vordergrund steht, während eine andere möglicherweise viel raucht.
2. Erkennen von Hürden
Nicht nur das Erkennen von relevanten Faktoren ist wichtig, sondern auch die möglichen Hürden, welche eine Person davon abhalten, ihr Verhalten gegenüber diesen Faktoren zu verändern (z. B. Bewegungsangst, Suchtverhalten).
3. Gemeinsames Erstellen eines Behandlungsplan
Es sollte nie so sein, dass der/die TherapeutIn die Entscheidung in der Therapie alleine trifft. Wir liefern die Fachkompetenz, Erfahrung und Behandlungsmöglichkeiten, und gemeinsam mit den PatientInnen wird dann entschieden, welcher Fahrplan der beste ist.
4. Motivation stärken, Eigenkompetenz fördern, Ziele definieren
Für PatientInnen mit chronischen Schmerzen kann es oft schwierig sein, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Somit ist es essentiell, dass TherapeutInnen ihre PatientInnen immer wieder motivieren, am Ball zu bleiben. Eventuell hilft es, eine dritte Person mit ins Boot zu holen (EhepartnerIn, FreundIn, MitbewohnerIn, etc.), die ebenfalls motivieren kann. Es ist meistens einfacher, auf ein Ziel hinzuarbeiten, wenn man versteht, welche Vorteile dahinterstecken. Aufklärung über Sinn und Zweck von gewissen Übungen ist dementsprechend sinnvoll.
5. Langfristige Verhaltensveränderung gewährleisten
Langfristige Veränderung ist nie einfach, und der Weg dorthin ist meistens mit Ups und Downs verbunden. Um einen Rückfall in alte Muster zu vermeiden, sollten regelmäßige Check-Ups mit den PatientInnen vereinbart werden, bei denen unter anderem der Trainingsplan adaptiert werden kann.
Quellen:
Nijs, J., Lahousse, A., & Malfliet, A. (2023). A paradigm shift from a tissue- and disease-based approach towards multimodal lifestyle interventions for chronic pain: 5 steps to guide clinical reasoning. Brazilian journal of physical therapy, 27(5), 100556. https://doi.org/10.1016/j.bjpt.2023.100556
💚Brauchst du Unterstützung bei deinem Training, bei der Rehabilitation nach Verletzungen oder willst dich einfach gesamt wohler und gesünder in deinem Körper fühlen? Schau dir unser Angebot an oder buche einen kostenlosen Online Beratungstermin.⠀