Die Symptome:

  • Schmerzen im Bereich der Sehne
  • reduzierte Belastbarkeit
  • dadurch Einschränkungen im Sport und später auch im Alltag
  • Patellaspitzensyndrom / Jumpers knee
  • Tennisellbogen
  • Achillessehnenentzündung im Bereich der Rotatorenmanschette (lmpingement)

Aber ist das wirklich eine Entzündung?

Auch wenn die Symptome ähnlich wie bei einer Entzündung sind, handelt es sich hier, gerade bei anhaltenden Beschwerden, um keine reine klassische Entzündung! Nur Schonen und Abwarten ist leider nicht die Lösung!

Aber was passiert dann mit der Sehne?

  • die Sehne wird „gestresst“ (akute Überlastung)
  • die Zellen der Sehne (= Tenozyten) produzieren mehr Proteoglykane (Proteoglykane binden Wasser in verschiedenen Geweben im Körper)
  • diese binden mehr Wasser in der Sehne
  • das führt zu einer Verdickung der Sehne (die Sehne wirkt geschwollen)
  • dadurch werden die kollagenen Fasern der Sehne teilweise zerstört
  • das führt zu Reparaturprozessen in der Sehne -> ein Teufelskreis?

Parkinson, J., Samiric, T., llic, M. Z., Cook, J., & Handley, C. J. (2011). lnvolvement of proteoglycans in tendinopathy. Journal of musculoskeletal & neuronal interactions, 11(2), 86-93.

Was sind die Auslöser?

  • Überbelastung (sehr lange Trainingseinheiten, zu wenig Pausen zw. den Trainingseinheiten, ungewohnte Mehrbelastung)

in Kombination mit:

  • Alter
  • Geschlecht
  • Genetik

Was führt dazu, dass es nicht besser wird?

  • weitere Überbelastung/ schlechtes Belastungs-Management
  • nur Schonen

Mögliche Einteilung:

Man kann grob zw. einer reaktiven und degenerativen Tendopathie unterscheiden. Tendopathie ist hier auch der richtige Begriff (chronische Sehnenentzündung ist eher irreführend).

Beispiel:

reaktive Tendopathie: junger Athlet, Überlastung im Training
degenerativ: ältere Person, verdickte Sehne mit ,,Knötchen“ (z.B. Achillessehne)

Was kann man nun tun? Trainingsempfehlungen?

Reaktive Tendopathie:

  • Belastungs-Management: Analyse und Anpassung von Trainingseinheiten in Bezug auf Trainingsart, Intensität, Dauer und Häufigkeit (z.B. mehr Pausentagen zw. intensiven Trainingseinheiten, 3 Tage werden für die Regeneration der Sehne werden empfohlen)
  • es geht hier v.a. um die Anpassung, ggf. vorübergehende Reduktion, von intensiven Belastungen wie Sprüngen, Sprints/ Belastungen, die die Schmerzen auslösen
  • Krafttraining, Radfahren stellen selten ein Problem dar

Degenerative Tendopathie:

  • intensives Krafttraining (schrittweiser, schmerzarmer Aufbau z.B. bei einer Achillessehnen-Tendopathie: u.a. Wadenheben, bis 6 Rm)
  • hilft, die Vorgänge in der Sehne wieder zu normalisieren

Cardoso, T. B., Pizzari, T., Kinsella, R., Hope, D., & Cook, J. L. (2019). Current trends in tendinopathy management. Best practice & research. Clinical rheumatology, 33(1), 122- 140. https://doi.org/10.1016/j.berh.2019.02.001

Cook, J. L., & Purdam, C. R. (2009). ls tendon pathology a continuum? A pathology model to explain the clinical presentation of load-induced tendinopathy. British journal of sports medicine, 43(6), 409- 416. https://doi.org/10.1136/bjsm.2008.051193

Und sonst?

  • Training sollte die Basis der Therapie darstellen
  • es kann schmerzlindernd wirken und verändert die Sehne außerdem auch strukturell
  • unterstützend können andere Maßnahmen zur Schmerzlinderung verwendet werden, wenn nötig (z.B. Medikamente: NSAIDs)
  • Dehnen kann sogar eher kontraproduktiv sein (verstärkte Kompression der Sehne)
  • Friktionsmassagen könne die Schmerzen provozieren und führen zu keiner Funktionsverbesserung

Cardoso, T. B., Pizzari, T., Kinsella, R., Hope, D., & Cook, J. L. (2019). Current trends in tendinopathy management. Best practice & research. Clinical rheumatology, 33(1), 122-140. https://doi.org/10.1016/j.berh.2019.02.001

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